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Dies und Das

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Apotheke Adolf Walter sen. 1893 Lange Straße 71. Hier gab es damals auch Schnaps.

Stichwort Herm Westhoff

Eine nette Geschichte als in den 1890er Jahren im Amt Vlotho, eine „Säuferliste“ geführt wurde.

Er war ein im Allgemeinen wohlgelittener Arbeitsmann und in Ehren grau geworden: Herm (ann) Westhoff vom Berge. Aber er hatte einen bannig (sehr) üblen Fehler an sich. „Dat was de druigen Kehlen, Hei mosse jümmer siupen“, spotteten seine Arbeitskollegen. Die Folge war, dass sein Name eines Tages deutlich und unverwechselbar in der „Säuferliste des Amtes Vlotho“ erschien. Jawohl. Das war die offizielle Bezeichnung für das amtliche Papier. Es lag in allen Hotels und Gasthäusern offen aus und warnte davor, Herm Westhoff irgendwann und irgendwo auch nur einen „Schluck" einzuschenken.

„Widrigenfalls“, lautete der ergänzende Text, „steht darauf eine Geldstrafe bis zu zehn Taler und gegebenenfalls auch der Verlust der Konzession".  

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Alljährlich fand seit 1964 im Juni

das Vlothoer Stadtfest statt. Bis es nach 31 Jahren 2015 eingestellt wurde.

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Stichwort Abschied vom Stadtfest in Vlotho
Das 31. Stadtfest war das letzte seiner Art
Alljährlich fand in der ersten Juniwoche das Vlothoer Stadtfest statt, welches 1984 zum ersten Mal ausgeführt wurde.  Diese Großveranstaltung war ein Aushängeschild für die Stadt Vlotho und unsere Region. Aber in den letzten Jahren wurde der Besucherandrang immer geringer. Große Konkurrenz durch andere Veranstaltungen in Vlothos Nähe trugen zum Ende bei. Aber auch andere Feste wie z. B. die Schützenfeste sind teilweise eingestellt worden, weil die heutigen Bürger andere Freizeitgestaltungen vorziehen. Ferner kommen noch hohe Sicherheitsauflagen hinzu. So sah die Werbe- und Interessengemeinschaft Vlotho (WIV) als Gründer und Veranstalter keinen anderen Weg, als das Stadtfest im Jahr 2015 einzustellen. 

Stand: August 2015   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

kirmesStichwort Vlothoer Jahrmarkt / Kirmes

Zweimal im Jahr, im Mai und im Oktober, war bei uns in der Weserstadt Jahrmarkt. Dagegen ist heute die Frühjahrs- und Herbstkirmes im Weserbrückenbereich, falls sie überhaupt noch stattfindet, recht dürftig. Früher aber, war es ein Ereignis für Vlotho. Der Jahrmarkt war mehr als nur ein Kirmestrubel. Von weit her kamen neben den Schaustellern und Karussellleuten die ,,fliegenden Händler", um ihre Waren, oft sogar von guter Qualität, an den Mann beziehungsweise an die Frau zu bringen.

Außer den Karussells, zwischen der Kirche und dem ehemaligen Amtsgericht, gab es dort die Tische und Stände für den Verkauf von Waren der verschiedensten Sorten. Süßigkeiten für Kinder und Erwachsene wurden natürlich „en masse“ angeboten. Nicht nur die berühmten Lebkuchenherzen und Zuckerstangen, sondern auch guter Honigkuchen aus der Bergstadt Borgholzhausen im Teutoburger Wald lag zum Verkauf bereit. Wenn man bedenkt, dass ein großes Eisschiffchen nur 10 Pfennige kostete und ein kleines sogar bloß fünf, bekam man noch etwas für sein Geld. Wie man auf diesen Bildern erkennen kann, spielte sich derzeit der Jahrmarkt im ehemaligen Stadtkern ab: Lange Straße, Marktplatz, Weserstraße und Eingang zur Burgstraße. Trotz der großen Menschenmenge konnte der Verkehr ungestört weiter fließen. Alles ging nicht so hektisch, sondern etwas gemütlicher zu. In den 1950er Jahren fand die Kirmes auf dem Schützenplatz (heute LIDL-Markt) an der Herforder Straße statt. Ein weiterer, gern genutzter Kirmesplatz, war auch der Werder.

 

durch-alle-weltStichwort Vlotho als Reiseziel
Das Vlotho schon vor vielen Jahrzehnten eine Reise wert war zeigt der Reiseführer „Durch alle Welt“ in der Ausgabe Heft 7, der 1933 im Verlag Peter J. Oestergaard, in Berlin-Schöneberg erschien. Hier wird Vlotho und die nähere Umgebung ausführlich dargestellt, mit Besonderheiten der Natur, Weser und Weserbergland.

Zum Lesen des Berichtes das Bild anklicken.

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Was die wenigsten Vlothoer wohl wissen ist, dass (die Grundherrschaft) Vlotho mal ein eigenes Münzrecht besaß und zumindest auch eine Münzeinheit geprägt wurde. Es existieren heute noch Münzen mit unterschiedlichen Abbildungen aus den 1230er Jahren, welche Pfennig oder auch Sterling genannt wurden. Sie hatten einen Durchmesser von ca.18 mm und sind aus Silber.    Siehe Original-Foto, rechts.

 

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briefmarke-1Stichwort Vlothoer Briefmarken - Postwertzeichen

In Vlotho wurden Briefmarken hergestellt

An „fetten" Tagen erinnert man sich ab und an der Notzeiten nach dem letzten Kriege, als uns die wenigen Nahrungsmittel auf Bezugsschein und „Marken" zugeteilt wurden. Dass aber damals sogar Briefmarken und Postkarten Mangelware gewesen sind, die oft gar nicht oder nur in beschränkter Menge an den Postschaltern zu haben war, ist allgemein längst vergessen. Dabei wurde gerade Vlotho neben einigen wenigen anderen Orten - vorwiegend der sowjetischen Besatzungszone - in Sammlerkreisen weltbekannt durch eine eigene Briefmarken-Notausgabe; man könnte Vergleiche ziehen zu dem Notgeld, das nach dem 1. Weltkriege die Stadt Vlotho verausgabte und das zu jener Zeit eine ähnliche Berühmtheit erlangte.   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

huenenburgStichwort Das Geheimnis der Hünenburg
War die Hünenburg eine Wallburg? Diese Frage hat sich seit Langem manch' historisch Interessierter gestellt.
Was war sie nun wirklich? Eine Volksburg (etwa 2. Jahrhundert vor Christus / vorrömische Eisenzeit)? Eine Fliehburg (fränkische Zeit 800 nach Christus)? Der abgebildete und nachgezeichnete Ausschnitt aus Flurkarten lässt erkennen, dass die Höhenlage eine gute Orientierung ermöglichte. Schon von daher liegt die Vermutung nahe, dass in vorgeschichtlicher Zeit hier ein Sicherheitsterrain geschaffen wurde.
Funde sind in diesem Areal bisher nicht gemacht worden; dennoch lässt dieses Hochplateau Interessierte nicht zur Ruhe kommen. Auf dem Gelände ist heute überwiegend fruchtbares Ackerland. Der Name lässt jedoch erahnen, dass es hier oben in früherer Zeit anders ausgesehen haben muss.

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flurkarte1826Stichwort Von den Flurnamen in Vlotho

Was ist eine Flur?

Während durch die Neusiedlung die Zahl der Straßennamen zunimmt, geht die Zahl der Flurnamen weiter zurück, zumal sie auch heute nicht mehr die praktische Bedeutung wie früher haben. In Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Heimatbund und dem Archiv für Flurnamensforschung an der Universität Münster sind von dem Verfasser die Flurnamen innerhalb des Stadtgebietes auf drei Karten eingezeichnet worden. Die eine enthält die Flurnamen nach dem Kataster von 1680 und anderen Quellen, die zweite die Flurnamen nach dem Urkataster von 1826 und die dritte die bei der Neuvermessung von 1957 in die Katasterkarten aufgenommenen Namen.

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Wert eines Talers in alten Berichten und Geschichten

Ein Taler entspricht etwa 3 Mark bzw. heute 1,50 Euro.

 

Scheffelmaß (aus dem Haus Malz)
Das Scheffelmaß war ein altes Ackermaß und zeigte an, wie viel Fläche man damit einsäen konnte: 12 - 42 a, nach Landschaften verschieden. In Lippe war 1 Scheffelsaat 2/3 Morgen, im Schaumburgischen 1/3 Morgen. Im Allgemeinen rechnet man 1 Morgen = 25 Ar = 2500 qm.
Mit dem Scheffelmaß konnte man rund einen halben Morgen einsäen. Dieses Maß aus dem vorigen Jahrhundert war geeicht vom Eichamt Herford (EAH), bzw. vom Eichamt Minden (EAM) und zeigt zweimal eingebrannt den preußischen Adler.
 

Morgen

1 Morgen = 25 Ar = 2500 qm. = eine Fläche von 50x50 Meter


Hufe von Ort zu Ort unterschiedlich
„Eine Hufe" entsprach im Mittelalter einer Flur von 40 Morgen nach heutigen Maßstäben

ist das eine Fläche von 1000x1000 Meter bzw. 1qkm

Diese Angaben gelten nur als Richtwert, da sie von Ort zu Ort und Jahr unterschiedlich waren.

 

 

Stichwort Das Kleine Einmaleins der Ortschaftsnamen

      Unsere ältesten Ortschaften

Zu den ältesten Ansiedlungen unserer Heimat gehören wohl die Orte, deren Namen auf -heim oder -dorf enden, aber auch jene, deren Namensendung ursprünglich -ithi war und dann abgeflacht wurde zu -ede, -de oder -den.

Alle diese Orte dürften wohl über tausend Jahre alt sein. Vielleicht sind die Ortsnamen auf -loh (später abgeflacht zu -le oder -el) auf Gründung in altsächsischer Zeit zurückzuführen.

Spätere Gründungen sind die Orte auf -horst, deren Ursprung etwa bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. In diese Zeit fallen auch die Gründungen der Hausen-Orte (Ansiedlungen um ein Haus oder Gehöft), unter denen die Orte auf -inghausen eine Sonderstellung einnehmen: Sie geben uns, wenn auch oft nur noch schwach erkennbar, auch die Namen des Begründers wieder, z. B. Gewinghausen (alte Form: Ghewinkhuson) als Gründung des Gavo, Randringhausen (Rathmerinchusen) als Gründung des Rathmer, Rödinghausen (Rothinghusun) als Gründung des Hrothing. Wer noch mehr über die Bedeutung der Namen wissen will, hier ein Überblick:

 

- wisch

- heide

- loh

- heim

- beck

- stroht

- hagen

- ithi

 

= Wiese

= ödes, wüstes Land

= kleiner Wald, lichtes Weideholz

= Heim (später abgeflacht = zu -um oder -em)

= Bach

= sumpfiges Land

= von Wald umgeben

= Heide

 

-brede

-horst

-brink

-brand

-brock

 

-siek

 

= Breite (ausgebreitete  Aue oder Hochebene)

= hochgelegener, von Gehölz umgebener Ort

= ansteigende Fläche

= Stelle eines Köhlers

= Bruch (oft überschwemmtes Gebiet an Fluß oder

   Bach)

= Senke (plattd. siege = tief)

Zur Aussprache: Silben mit ck sprechen sich in alten Namen immer lang. Ein E nach einem Selbstlaut ist immer ein Dehnungszeichen (wie heute das H), also Maesbecke (sprich: Mahsbeeke!) Zu Luthers Zeiten war auch, das I ein Dehnungszeichen; man schrieb: pastoir, voigt, capellain. In der Aussprache alter Namen gibt es keinen Umlaut, also kein ä, ö, ü! Die jüngsten Orte unserer Heimat sind die auf -heide. Sie sind erst um oder nach 1770 entstanden. Als die Grenzgebiete (Marken) der alten Orte zwecks besserer Bewirtschaftung aufgeteilt wurden, gründete man hier Töchterdörfer. Allein zwischen dem Wiehen und dem Osning gibt es wohl über hundert solcher Namen.

 

strassenbeleuchtung-start60Stichwort Straßenbeleuchtungen in Vlotho

Die ersten Straßenbeleuchtungen in Vlotho wurden 1857 installiert und wurden mit Petroleum betrieben. Nur sechs Jahre später wurden sie durch die ersten 38 Gaslampen abgelöst. Am 19. Januar 1863 brannten zum ersten Male diese Gaslaternen. 1963 waren in Vlotho 155 Straßenlaternen mit Gaslicht und 78 elektrische Leuchten in Betrieb. Nach und nach wurde die Beleuchtung mit Gas eingestellt.

Nach 1963 wurden in Vlotho nur noch Straßenbeleuchtungen in elektrischer Ausführung installiert. In der Innenstadt wurden die Lange Straße, Weserstraße und ein Teil der Herforder Straße mit Hängelampen versehen, die an Drahtseilen befestigt und über der Mitte der Fahrbahn hingen. Die bis dahin grünen Gaslaternen wurden somit ersetzt. Nach dem Ausbau der Oberen Langen Straße zur verkehrsberuhigten Zone im Jahr 1982 wurden die Hängelampen durch die kugelrunden Rademacher-Lampen  ersetzt, dessen Masten in die Straße gesetzt wurden. Drei Jahre später (1985) beim Ausbau der Unteren Langen Straße zur Fußgängerzone fand dieser Lampentyp Verwendung.

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sirenen-startbildStichwort Sirenen

Bis Ende der 1990er Jahre gab es ein flächendeckendes Sirenennetz des Bundes, das ursprünglich die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen schützen sollte. Viele Menschen kannten die dazugehörigen Warntöne. Regelmäßige Probealarme gehörten vielerorts zum Alltag, auch in dieser Stadt. Später hat der Bund dieses Sirenennetz aufgegeben und hat es den Kommunen zu Übernahme angeboten. Anders als viele andere Kommunen habe Vlotho das bestehende Sirenennetz mit einigem Aufwand erhalten.

Noch Anfang der 1990er Jahre stand in Vlotho auf jeder Dorfschule und auf jedem Spritzenhaus eine Sirene. Mit dem Aufkommen von Alarmpiepern und Handys und dem Ende des »Kalten Krieges« wurde das Sirenennetz mehr und mehr vernachlässigt oder auch ganz abgebaut.

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Stichwort Elektrischer Strom in Vlotho

Den ersten Elektromotor hatte die Brauerei Volbracht, die schon 1894 bei der Einführung einer Eismaschine den dazu nötigen Dampfkessel auch zum Antrieb eines Dynamos benutzte, der Licht- und Kraftstrom erzeugte. Erst nach dem Anschluss der Stadt Vlotho an das Elektrizitätswerk Minden-Ravensberg (EMR) im Jahre 1913, von dem die Stadt einen Geschäftsanteil von 24.000 Mark übernahm, nahm die Zahl der Elektromotoren rasch zu. Dadurch wurden auch die drei privaten Elektrizitätswerke (außer der Brauerei hatten auch die Papierfabrik Hartwig und Süllwald und die Zuckerraffinerie der Gebr. Tintelnot eigene Stromversorgung) überflüssig.

 

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EMR Geschäftsstelle

Stichwort EMR und Geschäftsstelle Vlotho

Am 4. März 1909 wurde das Elektrizitätswerk Minden-Ravensberg gegründet

Jahrelange Verhandlungen waren übrigens notwendig, ehe es zur Gründung des EMR am 4. März 1909 kam. Die Beharrlichkeit der damaligen Landräte der Kreise Herford und Minden, Franz von Borries und Dr. Franz Cornelsen, war schließlich ausschlaggebend für die Gründung. Insbesondere Landrat von Borries gab allen Widerständen zum Trotz seinen Plan, nach dem Grundsatz »einer für alle - alle für einen« eine überörtliche Stromversorgung aufzubauen, niemals auf. Als erste und wichtigste Aufgabe galt es, den Standort des neuen Kraftwerks

festzulegen: Kirchlengern. Am 1. August 1910 wurde der Probebetrieb in der Zentrale Kirchlengern aufgenommen, die festliche Einweihung fand am 30. November 1910 statt. EMR lieferte den ersten Strom nach Herford und Bad Oeynhausen. Vlotho wurde 1913 an das Stromnetz angeschlossen. Die Geschäftsstelle des EMR in Vlotho war im Hause Lange Straße Nr. 132 untergebracht. 1927 stieg EMR mit der Gründung einer Kraftverkehrsabteilung auch in den ÖPNV ein. 1930 übernimmt EMR die Herforder Kleinbahn und deren Elektrifizierung. Sie blieb bis 1966 in Betrieb.1998 gründete EMR die Telekommunikationsgesellschaft Teleos. Ab 2003 werden die Stromabrechnungen für Vlotho, von „EON Westfalen Weser“ durchgeführt. Im Jahr 2002 übernahm EMR alle Anteile an den Stadtwerken Minden, an denen EMR bereits zu 25,1 Prozent beteiligt war. Ein Jahr später schlossen sich die drei Regionalversorger PESAG, EMR und Wesertal zu E.ON Westfalen Weser zusammen.

 

Stichwort Der 30-jährigen Krieg

Auf  einigen Seiten von Alt-Vlotho wird der 30-jähriger Krieg erwähnt, der von 1618-1648 stattfand. Zum besseren Verständnis, hierzu eine kleine Beschreibung.

Wenn man vom 30-jährigen Krieg spricht, denkt man meist an einen Krieg, der sich über drei Jahrzehnte hinzog. Doch das ist ein Irrtum, denn der Zeitraum vom 23. Mai 1618 bis zum 24. Oktober 1648 war von mindestens 13 Kriegen und 10 Friedensschlüssen bestimmt. Auch handelt es sich beim 30-jährigen Krieg nicht um eine rein deutsche „Angelegenheit", sondern vielmehr um einen innereuropäischen Konflikt auf deutschem Boden. Schweden, Franzosen, Spanier, Niederländer und nicht zuletzt auch Deutsche tummelten sich auf den zahlreichen Schlachtfeldern.

 

Stichwort Siebenjähriger Krieg

Im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 kämpften die damaligen europäischen Großmächte mit Preußen und Großbritannien auf der einen Seite und Österreich, Frankreich, Russland auf der anderen Seite gegeneinander. Aber auch zahlreiche mittlere und kleine Staaten waren beteiligt.

 

garnisonstadt-grenadierStichwort Vlotho als Garnisonstadt  1795 - 1806

An die Tatsache, dass Vlotho einmal eine Friedensgarnison hatte, erinnert heute nichts mehr. Auch dem Verfasser der Vlothoer Stadtgeschichte Harland ist dies entgangen, obwohl gerade das von ihm in erster Linie ausgewertete Kirchenarchiv das einzige Denkmal an jene Zeit enthält, nämlich das „Kirchenbuch für das hier liegende Militair". Es enthält Eintragungen aus der Zeit von 1802 - 1810, was aber ein falsches Bild gibt: Denn das allgemeine Kirchenbuch enthält schon 1795 Eintragungen.

Daraus ergibt sich, dass in den Jahren 1795/96 eine Kompanie des Depotbataillons des Infanterie-Regimentes Nr. 10 in Vlotho untergebracht war. Dieses Regiment lag mit seinen Hauptteilen in Bielefeld und Herford. Leider werden damals die Regimenter und auch Kompanien nicht nach ihren Nummern genannt, sondern nach ihren Chefs. Man muss daher wissen, dass von 1788- 1799 Freiherr v. Romberg das Regiment führte, dem dann v. Besser folgte. Das Depotbataillon - wir können es wohl dem späteren Ersatzbataillon gleichsetzen -  unterstand dem Major v. Sack, die in Vlotho liegende Kompanie dem Hauptmann v. Bernhard.   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

tabakdoseStichwort Alte Tabakdose

Tabaksdose aus dem Dreißigjährigen Krieg taucht im Nachlass des Vlothoer Historikers Dr. Karl Großmann auf. Möglicherweise ist diese Dose über 300 Jahre alt

Ursprünglich war die Dose im Besitz der Familie von Sanitätsrat Dr. Karl Hillebrecht, der um 1900 an der Bismarckstraße praktizierte. Dessen Tochter Anna Maria wurde 1923 die Ehefrau von Karl Großmann. Beide lebten zunächst in Petershagen, ab 1945 in Maaslingen, dann 1952 in Vlotho. Nach dem Tod Großmanns 1981 verwahrte dessen Sohn Harald die Tabaksdose. Heute ist sie im Besitz eines Vlothoer Sammlers.

Fein geschmiedet, knapp 82 Millimeter breit, über 40 Millimeter hoch, ein schraffiertes Muster, oben der sternförmige und gold schimmernde Abschluss. Ein ideales Behältnis für Tabak, vielleicht auch für andere Substanzen, Pulver, Medizin?

Überliefert ist zudem ein in die Dose eingelegter Zettel, entweder noch von Hillebrecht geschrieben oder in späteren Jahren hinzugefügt:

"Tabaksdose aus dem 30-jährigen Krieg gefunden zu Vlotho beim Bau der Kaimauer an der Weser 1903."

Wie lange die Dose im Weserschlick oder am Ufer gelegen hat, weiß momentan niemand zu sagen: Beschädigungen durch Wasser und Witterung sind besonders am Deckel zu sehen. Das Scharnier funktioniert allerdings noch nahezu tadellos. Wenn man das Alter und die Erdlagerung bedenkt, so ist ihr Zustand noch ausgezeichnet.

 

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Der PKW des Kaufm. Heinr. Aug. Wiemann

Lange Straße Nr. 114. Foto: um 1949.

Stichwort Der erste PKW / LKW in Vlotho

Wilhelm Sander war der erste Vlothoer, der ein Auto besaß (1906).

Das Auto, der Pkw, ist des Deutschen liebstes Kind. Wie wahr ist dieser sinnbildlich-treffliche Ausspruch...! Annähernd 100 Jahre sind vergangen, seitdem „selbstbewegliche" Wagen, mit anderen Worten Motorwagen, über die Straßen holperten. Die ersten benzin-betriebenen Fahrzeuge zur Beförderung von Personen und Lasten wurden 1885/86 von den Werken Daimler und Benz, einige Jahre später von den Dürkopp-Werken in Bielefeld und von dem Selwe-Automobilwerk in Hameln gebaut. Aller Anfang war auch auf diesem Sektor naturgemäß schwer. Aber die Motorisierung auf der Straße machte ungeahnte

Fortschritte.               Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

werder-pilotenberichtStichwort Erinnerungsbild aus der alten Werder-Zeit.

Eine besondere Rarität ist diese Aufnahme aus dem Jahre 1917. Sie entstand im September jenen Jahres auf dem Werder und zeigt die erste und einzige Landung eines Doppeldeckers der „Kaiserlichen Luftwaffe im I. Weltkrieg 1914 - 1918". Der Pilot war der Feldwebel (Offiziersanwärter) Hans Wenner*, der Copilot hieß vermutlich Mindenstedt. Das Bild zeigt außerdem von links nach rechts Gustel Wiemann, Mie Wiemann und Trude Fette/Wenner.

Der Pilot des Doppeldeckers, Hans Wenner, fiel als Leutnant am 30. Juni 1918, also wenige Östlich von Calais vor der belgischen Kanalküste wurde er von einem englischen Jagdflugzeug abgeschossen.

* Hans Wenner war ein Onkel von Hans-Curt Wenner, der als letzter Besitzer der Firma Kohlen Wiemann (Nähe Güterbahnhof) in die Vlothoer Geschichte einging. Aber auch durch sein Mitwirken im Vlothoer Schützenverein wurde er bei den Vlothoer Bürgern bekannt. Monate vor Kriegsende, bei einem Aufklärungsflug-Sondereinsatz über England und der Kanalküste.

zeppelinStichwort Zeppeline über Vlotho

Zeppeline über Vlotho. Am12. September 1929 über dem Werder und am 1. Juni 1974 über der Stadt.

Das Luftschiff D-LZ- 127 Graf Zeppelin "lief am 18. September 1928 vom Stapel". Es war gebaut für 20 Passagiere und 40 Besatzungsmitglieder. Dieses Luftschiff erreichte ein große Zahl von Rekorden, unter anderem den längsten Non-Stop-Flug von Deutschland nach Lakehurst, New Jersey, eine 6200 Meilen-Reise in 111 Stunden und 44 Minuten. Im August 1929 schaffte das Luftschiff eine 20.500 Meilen-Reise rund um die Welt und war dabei 12 Tage in der Luft.

 

str-ordnung1837-pk1Stichwort „Straßen-Ordnung für die Stadt Vlotho" 1837

„Straßen-Ordnung für die Stadt Vlotho" entführt in die Regelungswut des 19. Jahrh.

 1837 - das Jahr, in dem die „Straßen-Ordnung" für Vlotho von der Königlichen Regierung in Minden bestätigt und in Paderborn gedruckt wird. Die Weserstadt zählt damals etwa 2.100 Einwohner, wirtschaftlich weht durch Handel, Fabrikation und Schifffahrt ein immer günstigerer Wind. Bürgermeister war der 1832 ins Amt berufene Philipp Heinrich Poelmahn (Foto auf der Bildseite), bei Amtsantritt war der Nachfolger des verstorbenen Amtmanns Martzlinger erst 25 Jahre alt. Bis zum Jahr 1851 blieb Poelmahn Bürgermeister, übte diesen Posten danach in der Regierungsstadt Minden aus.  -   Bericht auf der Bildseite

 

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