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Katholische Kirchengemeinde
Heilig-Kreuz Vlotho
Letzter
Pfarrer:
Konrad Kobinski |
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Die katholische Kirche
Heilig Kreuz ist die zweitälteste katholische Kirche im Kreis Herford.
Von 1560 bis 1672 durften die Katholiken in Vlotho keinen öffentlichen
Gottesdienst halten. Es gab dann 1624 den vergeblichen Versuch zur
Reorganisation der katholischen Gemeinde durch die Jesuiten in
Düsseldorf, die mit dem früheren Zisterzienserkloster in Vlotho in
Verbindung standen Der Rektor des Düsseldorfer Jesuitenklosters sandte
mit Beauftragung des damaligen katholischen Landesherrn, Kurfürst
Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1620 - 1647) den Pater Johannes
Grunfeld SJ. Dieser Pater hielt vom 5.Oktober 1624 bis April 1625
öffentlichen katholischen Gottesdienst in der St. Stephanskirche.
Aufgrund großer Schwierigkeiten bat Pater Grunfeld um Versetzung. Einer
der Gründe war der Abzug der zu dieser Zeit stationierten Truppen, die
den katholischen Gottesdienst fast allein besuchten. Trotz des immer
stärker werdenden Protestantismus seit 1560 blieb die katholische
Religion in Vlotho bestehen, obwohl die Zahl der Katholiken sich ständig
verringerte. Die katholische Familie von der Horst, die das Gut Deesberg
besaß, nahm für sich in ihrem Amtshaus das Recht der privaten Ausübung
ihres Glaubens. Johann von der Horst hielt bis zu seinem Tod sogar einen
ständigen Geistlichen in seinem Haus. Sein Sohn Arnold Christoph von der
Horst ließ dann aber regelmäßig für Gottesdienst und Spendung der
Sakramente Mönche aus Bielefeld und Minden kommen. Dazu eingeladen waren
immer die wenigen Katholiken aus Vlotho. Der betreffende
Franziskanerpater wurde von dem Droste von der Horst unterhalten. Nach
einigen Jahrzehnten änderten sich die Besitzverhältnisse auf Gut
Deesberg. Zunächst war ein Protestant Besitzer und später der preußische
Staat. Die Ausübung des katholischen Glaubens durch die Franziskaner war
weiter gestattet. Durch den Religionsvergleich zwischen dem Kurfürsten
von Brandenburg, Friedrich Wilhelm, dem Grafen von Ravensberg und dem
Pfalzgrafen von Bayern, Phillipp Wilhelm, wurde am 26. April 1624 den
Katholiken in Vlotho und Umgebung (Herford, Bielefeld, Schildesche und
Stockkämpen) das Recht zur öffentlichen Ausübung der Religion, zur
Ausübung öffentlichen Gottesdienstes, zur Erbauung von Kirchen, Kapellen
und Schulen, gewährt. Die Katholiken in Vlotho versuchten vergeblich,
die St. Stephanskirche zurückzuerhalten.
Von 1737 bis 1741 wurde außer der
Kapelle in Deesberg in einer Papiermühle in Vlotho öffentlicher
katholischer Gottesdienst abgehalten. Den Franziskanern in Bielefeld ist
es zu verdanken, dass der Katholizismus im Ravensberger Land nicht
zugrunde ging.
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Die eigentlichen Stifterinnen und
Begründerinnen der „Vlothoer Mission" (das älteste Kirchensiegel
trägt die Inschrift >Missio Vlothensis nebst einem Kreuz,
darüber steht spes mea = meine Hoffnung) waren die beiden
Schwestern von Amstenradt, Schloss Ovelgönne / Bad Oeynhausen.
Sie verfügten, dass ihr ganzes Rittergut Ovelgönne die Vlothoer
Mission erhalten soll. Ihre Gemälde sind als Leihgabe der
Gemeinde im Schloß Ovelgönne zu besichtigen. Mit der Begründung,
dass der Franzikaner Orden im kanonischen Recht der |
Die beiden Schwestern "von
Amstenradt" |
Anna Lukretia
1656 - 1733
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Magaretha Magdalena
1661 - 1737
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Armut lebt und somit kein Vermögen
besitzen darf, wurde der Besitz des Rittergutes abgelehnt und
fiel an den preußischen Staat. Nach langen und zähen
Verhandlungen und nachdem 1000 Tlr. an die Rekrutenkasse
Friedrich Wilhelms I. und 500 Tlr. an das Potsdamer Waisenhaus
gezahlt waren, kam 1738 die Genehmigung zum Bau einer Kirche.
Die Stadt Vlotho bestand auf den Kirchenbau weit außerhalb der
Stadt im Rahlbruch. Dies geschah im Jahr Jahr 1740 und 1741. Am
8. September, dem Fest Maria Geburt, wurde in der neuen Kirche
der erste Gottesdienst gefeiert.
Das Pfarrhaus wurde an die Kirche
angebaut. 1869 wurde diese durch den Anbau des Chores erweitert.
1907 wurde der jetzt unter Denkmalschutz stehende Turm gebaut.
Im Turm hingen 3 Glocken. 2 davon mussten im I. Weltkrieg
abgegeben werden. 1935 wurden diese durch neue ersetzt, die aber
1942 ebenfalls wieder für Kriegszwecke abgegeben werden mussten.
Bis 1995 hatte der Turm nur eine Glocke. Im Dezember 1996 wurde
die 2. Glocke und 2007 die dritte Glocke zum 100 jährigen
Turmjubiläum angeschafft. Ebenfalls abgegeben werden mussten
1917 die Orgelpfeifen aus Zinn, die zu einer vor dem Jahr 1800
stammenden Orgel gehörten. 1954 und 1969 wurde die Kirche
renoviert. 1968 wurde das neue Pfarrhaus gebaut. Die alte Kirche
wurde abgerissen, nur der Turm blieb stehen und 1971/1972 wurde
dann die neue Kirche gebaut. Am 3.12.1972 wurde die neue Kirche
eingeweiht. Während der Zeit des Neubaues hatte die Gemeinde
Gastrecht in der ev.luth. Kirche St. Stephan. Auch das alte
Pfarrzentrum war zu klein geworden. 1983 konnte die Gemeinde das
neue Pfarrheim benutzen. Diese wurde sehr schön an die Kirche
angebaut. Das alte Pfarrheim wurde zur Friedhofskapelle
umgebaut.
Im Besitz der Kirche sind einige, von
unbekannten Stiftern geschenkte, Kunstwerke: das spätgotische Altarkreuz
aus der Zeit um 1450, eine Pieta aus der gleichen Zeit und eine
ehemaliges Altarbild, das die Kreuzabnahme Christi darstellt. Dieses
Bild wurde 1743 von Johanne Elisabeth Herstein der Gemeinde geschenkt.
Geschätzt wird, dass der in Eiche geschnitzte Rokoko-Taufstein älter als
die Kirche ist. Im Diözesanmuseum in Paderborn befindet sich das
Mindener Missale von 1513 und die Mindener Agende von 1522. Seit 1995
ist Konrad Kobinski Pfarrer in Heilig Kreuz, sein Vorgänger war von 1983
bis 1995 Pfarrer Arnold Blankenheim
Seit 1974 gehört die St. Hedwigs - Kirche
in Exter in Seelsorge und Verwaltung zu Heilig Kreuz Vlotho.
(Quellenangabe: Chronik der Gemeinde und Geschichte der Stadt Vlotho,
Dr. Grossmann, S. S. 335/336)
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Die Pfarrer der
kath. Kirchengemeinde Heilig-Kreuz Vlotho in der Übersicht: |
1815-1852
1854-1870
1870-1887
1888-1895
1895-1903
1903-1915
1915-1922
1922-1932
1932-1942
1942-1948
1948-1965
1965-1968
1968-1980
1981-1995
1995-2015
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Eugenius Wansing
Dr. Henricus Liemke
Franziskus Hellhake
Josephus Wichmann
Franz Peters
Hubert Patrzek
Johannes Wegener
Friedrich Liefländer
Theodor Kalkuhl
Hubert Eulerich
Josef Kemper
Johannes Eschrich
Johannes Wienand
Arnold Blankenheim
Konrad Kobinski
Ab Herbst 2015
Pfarrer Alfred Runte aus Bad Oeynhausen jedoch ohne feste
Pfarrstelle. |
Stand: August 2015 - Pfarrer-Daten werden
nicht mehr aktualisiert. |
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Die erste katholische Kirche am Rahlbruch,
erbaut 1740 und
1741. Am 8. September 1741, dem Fest Maria Geburt, wurde in der neuen Kirche
der erste Gottesdienst gefeiert. |