St.-Stephans-Kirche

 

 

 

Evangelisch-Lutherische

St.-Stephans-Kirchengemeinde Vlotho

Pfarrer: Wahl steht noch an. Entscheidung soll bis Ende Juni fallen.    

 

 

z. Z.

kein fester

Pfarrer

 

 

Geschützt umgeben von Amtshausberg (141 m) und Ebenöde (247 m) im Norden und Winterberg und Ruschberg (295 m) im Südosten lagen die ersten Ansiedlungen Vlothos östlich begrenzt durch die Weser im Mündungsgebiet des Forellenbaches, der ursprünglich „Vlote" hieß. Von dem altsächsischen Namen „Vlote", dies entspricht dem hochdeutschen Wort „Fluß", wurde der Ortsname Vlotowe und schließlich Vlotho abgeleitet. Erstmals schriftlich bezeugt wird dieser Name in drei Urkunden um 1200: In einer Pergamenturkunde bestätigt Bischof Anno von Minden (1173-1185) dem neu gegründeten Zisterzienserkloster Loccum, es habe sieben Hufen Land von „Godefridus de vlotowe" geschenkt bekommen.1 Sodann wird in einem Inventarverzeichnis des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg (1167 - 1191) ein „Castrum Vlotowe" (Burg Vlotho) als abgabenfreier, vererbbarer Familienbesitz bezeichnet. Beide Urkunden sind leider undatiert.2 Eine besondere Kostbarkeit ist die Papsturkunde aus dem Jahre 1187, in der Papst Gregor VIII. den Abt und die Mönche des Zisterzienserklosters Loccum unter seinen Schutz stellt und den Besitz aller Güter des Klosters, unter anderem auch die Schenkung von „Godefridus de vlotowe", bestätigt.3

 

Am 16. März 1258 schenkte Graf Heinrich von Oldenburg die auf einer kleinen Insel in der Forellenbachmündung gelegene Wasserburg „Scure" dem Zisterzienserorden der Diözese Minden. Die Wasserburg erhielt den Namen Vallis benedictionis, zu deutsch Segenstal. In der Gründungsurkunde heißt es:

 

„Ich, Heinrich, Graf von Oldenburg, und Gräfin Elisabeth wünschen Heil und Segen allen Lesern dieses Schreibens. Da das, was geschieht, leicht dem Gedächtnis der Menschen entschwindet, wenn es nicht schriftlich festgelegt ist, so haben wir das, was wir getan haben, für wichtig genug gehalten, in dieser Urkunde aufzuzeichnen. Es sei daher allen bekannt gegeben, dass wir auf Grund göttlicher Eingebung nach gemeinsamer Beratung einen gewissen Ort, genannt die „Alte Burg" in Vlotho, welcher der Name „Segenstal" gegeben wurde, der Äbtissin Heilwig und ihren Mitschwestern vom Cisterzienser-Orden der Diözese Minden im Namen unseres Herrn Jesus Christus, des Gekreuzigten, zu Ehren der glückseligen Jungfrau Maria und ihrer ruhmreichen Mutter Anna aus freien Stücken als Besitz übertragen haben, so dass die genannten Nonnen und ihre Nachfolgerinnen dort dem Herrn dienen."4

 

Weil die ehemalige Wasserburg „Scure" für ein Nonnenkloster ungeeignet war, übersiedelten die Nonnen wenige Jahre später nach Rehme. Wegen häufiger Überschwemmungen kehrten sie unter Eingliederung der Pfarrkirche von Valdorf 1288 nach Vlotho zurück und verlegten das Kloster auf den heutigen Ort der St. Stephans-Kirche. Von dem ehemaligen Kreuzgang des Klosters zeugen noch jetzt die Sakristei und an ihrer Außenseite drei Torbogen.

 

Das Kloster Segenstal stand seit seiner Gründung in enger Verbindung mit dem Kloster Loccum und unter dessen Aufsicht. Die Dürftigkeit des Besitzes und der Ausstattung des Klosters Segenstal und die wachsenden Geldnöte veranlassten 1306 die Äbtissin, den Abt Lefhardus vom Kloster Loccum um Rat zu bitten.5 Jahrzehnte später waren die Einkünfte des Klosters Segenstal soweit zurückgegangen, dass unter der Äbtissin Ilsabein von Hilferdingsen 1426 zahlreiche Bücher versetzt werden mussten:

 

Zwei Bände des Alten Testaments wurden von jüdischen Händlern gekauft und der größte Teil der Bücher vom Abt von Loccum erworben.6 1430 schließlich wurden die Nonnen durch zwölf Mönche und einen Prior des Klosters Loccum abgelöst. Doch auch der Abt des reichen Klosters Loccum war nicht in der Lage, den Untergang de« Klosters zu verhindern. 1514 hört man Klagen über die schlechte Ordenszucht und Vernachlässigung der kirchlichen Pflichten. Im Visitationsbericht von 1535 werden nur noch vier Mönche genannt, die ihre Messe nach alter Gewohnheit feiern. Frater Lambertus soll als letzter Mönch des Klosters Segenstal 1540 zum lutherischen Glauben übergetreten sein.7

 

Im Todesjahr des Mönches Frater Lambertus (1560) wird der erste lutherische Pfarrer namens Arnold Suiderius in der vormaligen Klosterkirche in sein Amt eingeführt.8 In den nachfolgenden 430 Jahren haben 30 Pfarrer und einige Hlilfsprediger ihren Dienst in Wortverkündigung, Sakramentsverwaltung und Seelsorge in der Evangelisch-Lutherischen St. Stephanskirchengemeinde getan. Von einigen Pfarrern sei hier berichtet:

 

Der damalige Landesherr Herzog Wilhelm von Ravensberg stattet die neue Pfarre großzügig mit Einnahmen des vom Staat eingezogenen Klosters aus. Deshalb steht die lutherische Gemeinde anfangs vergleichsweise besser da als viele der umliegenden lutherischen Gemeinden.

 

In der Zeit der Gegenreformation gelangt durch Konfessionswechsel des Landesherren Wolfgang Wilhelm Pfalzgraf von Neuberg der Jesuitenorden in den Besitz der Einkünfte des Klosterguts. In der Amtszeit des zweiten lutherischen Pfarrers Matthias Isselhorst (1605 - 1632) wird der Versuch unternommen, die lutherische Kirchengemeinde wieder zum katholischen Glauben zurückzuführen. Der junge Düsseldorfer Jesuitenpater Grönfeld erscheint am 5. August 1624 mit den kaiserlichen (katholischen) Truppen in Vlotho und nimmt die evangelisch-lutherische Kirche in Besitz. Auch will er verhindern, dass vier an der Pest gestorbene Gemeindeglieder auf dem Friedhof an der Kirche nach lutherischer Ordnung mit Geläut und Gesang beerdigt werden. Doch um weitere Ansteckung zu verhüten, ordnet der kaiserliche Leutnant die Beerdigung durch Pfarrer Isselhorst an. Die lutherische Gemeinde kann die Übergabe der Kirche an den Jesuitenpater nicht verhindern. Ihre Gottesdienste hall die lutherische Gemeinde fortan auf dem Kornboden des Fährhofes. Trotz militärischen Beistandes hat Pater Grönfeld aber nicht die Räumung des Pfarrhauses erzwingen können, weil für Pfarrer Isselhorst keine andere Wohnung zu beschaffen war. So kommt es, dass vom 8. Oktober 1624 bis April 1625 lutherischer Pfarrer und Jesuitenpater zusammen im Pfarrhaus leben. Ob das ein brüderliches Beieinander war? Zumindest ist belegt, dass Pfarrer Isselhorst dem Pater eine Stube, eine Kammer mit Bett und freie Kost geben musste, außerdem einen Taler Miete wöchentlich. Als die kaiserlichen Truppen nach Herford ziehen, muss auch Pater Grönfeld einsehen, dass die lutherische Kirchengemeinde zu ihrem Glauben steht, worauf auch er Vlotho verläßt.9

 

Nach dem westfälischen Frieden 1648 zu Münster und Osnabrück forderte die katholische Seite die Vlothoer Kirche für sich, da sich diese im Normaljahr 1624 in ihrem Besitz befunden habe. Die lutherische Gemeinde hält dagegen, dass der Jesuitenpater erst im Oktober jenes Jahres angekommen sei. Somit bleiben sie im Besitz der Vlothoer Kirche.

 

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde für die größer gewordene lutherische Gemeinde eine zweite Pfarrstelle eingerichtet (1656) und ein zweites Kirchenschiff neben dem zu klein gewordenen angebaut (1659). Die Zusammenarbeit der beiden Pfarrer Konrad Feustking und Bernhard Schreiber war nicht nur aus räumlichen Gründen erschwert. Beide bewohnten das nun zu klein gewordene Pfarrhaus gegenüber der Kirche, das noch aus der Klosterzeit stammte und nach einem Brand 1650 wieder aufgebaut worden

war.10

 

Pfarrer Bernhard G. Dreckmann hatte die Angewohnheit, zwei Stunden zu predigen. Erst aufgrund einer 1774 ergangenen Anordnung der Regierung in Minden sei er bei Androhung von 10 Talern Strafe dazu gebracht worden, die Predigten auf eine dreiviertel Stunde zu begrenzen.11

 

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts lebten evangelische und katholische Kirchengemeinde in solch gutem Einverständnis, das die katholischen Gemeindeglieder von den evangelischen Predigern ihre Taufen, Trauungen und Beerdigungen vollziehen ließen. Doch das einträchtige Miteinander war nur von kurzer Dauer. Vom Reformationsjubiläum 1717 wird berichtet, dass der Pater Ferdinand Schütte sich in einem Zornesausbruch dazu hin reißen ließ, im Haus eines evangelischen Bürgers ein evangelisches Erbauungsbuch in den Ofen zu werfen.12

 

Spannungsvoller hatte sich in jener Zeit allerdings das Verhältnis zwischen Lutheranern und Reformierten, die sich aus dem Lipperland kommend in Vlotho angesiedelt hatten, entwickelt. Vergeblich hatten sich die reformierten Christen darum bemüht, die lutherische Gemeindekirche auch für die Durchführung ihrer Gottesdienste zu bekommen. Nicht einmal einer Intervention des preußischen Königs Friedrich II. war in dieser Angelegenheit Erfolg beschieden. So waren die Reformierten gezwungen, Mittel aufzubringen, die es ihnen gestatteten, eine eigene Kirche zu erbauen. Als nun 1781 einer der Hauptgegner der Mitbenutzung der lutherischen Kirche durch die Reformierten, der Schiffer C. Rethemeier starb, stimmte König Friedrich II., dass die dem Staat zustehenden 800 Taler aus dessen Nachlass der reformierten Gemeinde Vlothos zur „Bauhilfe ihrer Kirche“ geschenkt wurden.13

 

Durch Verfügung des königlichen Ministeriums vom 2. Oktober 1830 haben die reformierte Gemeinde den Namen St. Johannis-Gemeinde und die lutherische den Namen St. Stephani-Gemeinde angenommen. Zu dieser Zeit hatte sich das Verhältnis beider Gemeinden zueinander soweit gebessert, dass sie einstimmig der Union der vereinigten lutherischen und reformierten Kirchen beitraten.14 Bei der Namensgebung war wohl nicht mehr bekannt, dass die Kirche des ehemaligen Klosters Segenstal am 25. Januar A. D. 1325 von Bischof Ludwig von Minden dem St. Georg geweiht worden war.15

 

Das Eingangsportal des „neuen" 1660 in Dienst genommenen Kirchenschiffes von St. Stephan lädt den Besucher mit den Psalmworten ein: „Herr, ich habe lieb die Städte deines Hauses und den orth da d(eine) Ehr(e) w(ohnt). Ps 26,8". Dieser Botschaft dienen auch die sakralen und kunsthistorisch interessanten Gegenstände, Abbildungen und vielfältigen Bilder aus fünf Jahrhunderten in den beiden Kirchenschiffen. Als erstes mag das prächtige freihängende Segelschiff die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Fünfzig ursprünglich mit Blattgold überzogene Kanonen im Rumpf des Segelschiffes künden von dem Einfluss und der einstigen Bedeutung der Schiffergilde zu Vlotho. Als Schutzpatron ist ein segnender Petrus am Heck zu erkennen. Das 1988 vollständig restaurierte Votivschiff stand ehemals als Zunftzeichen in den Räumen des Gildemeisters. 1669 wurden der Schiffergilde zu Vlotho durch Kurfürst Friedrich Wilhelm alle Rechte einer Gilde übertragen. Nach Untergang dieser Gilde gelangte der stolze Dreimaster vermutlich als Schenkung in die lutherische Kirche. Außer dem Wappen der Schiffergilde /iert das Segelschiff seit 1732 das Siegel der Kirchengemeinde. Die enge Verbundenheit dieser Gilde zeigt sich in weiteren Schenkungen an die Kirchengemeinde.

 

Ostern 1637 stifteten 22 Schiffer „ ... zu Gottes ehren und zum gebrauch des hochwürdigen Abentmals ..." einen vergoldeten Abendmahlskelch und einen silbernen Oblatenteller. Diese Abendmahlsgeräte wurden 1736 durch eine von den Schiffern gestiftete Abendmahlskanne vervollständigt. Als Hinweis auf die Wertschätzung des Altarsakraments mag das in Kirchenfenstern, in Kronleuchtern und am Altar wiederkehrende Motiv der Weintrauben und -blätter angesehen werden. Die Abbildung eines Pelikans, der mit seinem Blut seine Jungen tränkt, ein Symbol für Christus, der sein Leben für uns hingab, ist ebenfalls zweifach am Altar zu finden. Der vor dem Altar schwebende Taufengel einschließlich silberner Taufschale ist eine Schenkung Vlothoer

Frauen. Gestaltet wurde der zur Tauffeier „herunterschwebende" Engel von dem damaligen Orgelbauer und Bildhauer Breda aus Münster im Jahre 1762. Zwei im Jahre 1679 mit finanzieller Unterstützung der Schiffer erworbene Altarleuchter wurden durch zwei kleinere Nachbildungen und einen gestifteten bronzenen Taufkerzenständer im Advent 1987 ergänzt.

 

Die Kanzel wurde durch den Fährhofbesitzer Jobst von Briel der Gemeinde vermacht und am 1. Advent 1660 in der gerade erweiterten Kirche eingeweiht. Die Abbildungen des auferstandenen Christus, der vier Evangelisten und einiger Engel geben dem Betrachter Auskunft über den Inhalt der Botschaft, deren Verkündigung diese Kanzel dienen will. Die in ihr eingelassene Urkunde schließt mit den Worten: „Der Vater aller Barmherzigkeit wolle seine göttliche Gnade verleihen, dass das allein seligmachende Wort Gottes nach der evangelischen Religion verordneten Augsburgischen Bekenntnisses bis zu des lieben Jüngsten Tages Auferweckung darauf gepredigt, damit dadurch aller Menschen Seligkeit zum ewigen Leben gefördert werde möge."16

 

Der Verkündigung der biblischen Botschaft dienen auch die 30 gemalten Bilder einschließlich des hinter dem Altar hängenden Gemäldes von der Grablegung Christi. Einst hing es über dem Kirchenstuhl des Jobst von Briel und wurde 1830 von der Kirchengemeinde von dessen Nachfahren erworben. Die acht auf Holz gemalten Bilder mit Szenen aus der Leidensgeschichte Christi hingen ehemals über dem Schifferpriechen (Kirchenstühle der Schiffer). Aus dem Jahre 1660 stammen auch die mit Untertiteln versehenen Abbildungen der 22 Könige Judas an der Westempore. Bei ihrem Anblick, so wird überliefert, habe der preußische König Friedrich Wilhelm IV., während seines Besuches 1853, sein Missfallen mit den Worten bekundet, „das viele derselben unwürdig seien, einen Platz im Gotteshause einzumehmen."17

 

Im Kirchenfenster an der Stirnseite des neuen Kirchenschiffes ist die Gestalt des zum Himmel auffahrenden Christus über einem fürbittenden Engel und einem niedergeschlagen dasitzenden Soldaten dargestellt. Dieses 1952 entstandene Gedenkfenster ist den Gefallenen und Opfern beider Weltkriege gewidmet. Unterhalb des Fensters ist ein Epitaph angebracht, der bei Grabungsarbeiten in der Kirche entdeckt worden ist. Er zeigt in Lebensgröße abgebildet den 1593 verstorbenen Drosten Bertram von Landsberg betend in seiner Ritterrüstung.

 

In der Geschichte der Orgeln der St. Stephanskirche stammt die erste urkundliche Erwähnung einer Orgel vom ersten lutherischen Pfarrer Arnold Suiderus, der 1577 beim Landesherrn in Düsseldorf neben Gehaltsaufbesserungen für Pfarrer und Lehrer auch Zuschüsse für Reparaturen an Gebäudeteilen, der Uhr und der Orgel beantragte.18 Seit 1965 erklingen aus 30 Registern — verteilt auf drei Manuale und ein Pedal — traditionelle, moderne und virtuose Orgelmusik zur Ehre Gottes und zur Freude der Gemeinde. In Ergänzung dieser sechsten Orgel der St. Stephanskirche wird für Konzerte, Oratorien und Kantaten, sowie für den Gesang in Kirche und Gemeindehaus ein transportables Continuo-Positiv mit fünf Registern und einem Zusatzpedal seit Weihnachten 1989 eingesetzt. Beide Instrumente stammen aus der Werkstatt des Wehrendorfer Orgelbauers Gustav Steinmann.

 

Zum Gotteslob wie zur Mahnung läuten die drei Glocken im Kirchturm und zeigen der Gemeinde die Zeit, die Feier der Gottesdienste und die Vater-Unser-Bitten an. Auf der alten, zweimal geborstenen und wieder gegossenen Glocke aus dem jähre 1714 steht die Bitte „Gott bewahre diese Glocke und mache recht nutzbar ihren Klang". Die beiden Stahlglocken aus dem Jahre 1960 tragen die Inschrift: „Glaubet ihr nicht, so bleibet ihr nicht" (Jes. 7,9) und „Land, Land höre des Herrn Wort" (Jer. 22,29).

 

An der Verkündigung der gesungenen Botschaft In der St. Stephanskirche hat Pfarrer Hermann-Heinrich Lohmeyer durch seinen Aufruf zur Gründung eines Kirchenchores entscheidend mitgewirkt. Sein Aufruf fand unter den Gemeindegliedern gute Resonanz. So wurde am 29. November 1905 ein Kirchenchor ins Leben gerufen. Seine Aufgaben nehmen heute die Kantorei und der Kinderchor wahr; auch der Posaunenchor wirkt an der Gestaltung der Gottesdienste mit. Das vielfältige kirchenmusikalische Leben an der St. Stephanskirche hat durch die Einrichtung einer hauptamtlichen Kantorenstelle nicht nur einen hohen Standard sondern auch besondere Prägung und Bedeutung für die ganze Stadt Vlotho erfahren.

 

Entsprechend der gestiegenen Gemeindegliederzahl wurde die lutherische Kirchengemeinde St. Stephan 1958 erneut in zwei Pfarrbezirke geteilt. Der Dienst des Presbyteriums einschließlich der Pfarrer und der hauptamtlichen Mitarbeiter: des Kantors, der Küsterin, der Gemeindesekretärin sowie der Erzieherinnen in den beiden Kindergärten ist gekennzeichnet durch intensiven Informationsaustausch und gute Zusammenarbeit. Bei allen Vorhaben um den Gemeindeaufbau steht das gemeinsame Bemühen um eine ausgewogene Verbindung von Tradition und Erneuerung im Vordergrund. Seinen Ausdruck findet dieses Bemühen auch in besonderen Gottesdiensten wie z.B. der „Nacht der verlöschenden Lichter", einem Abendgottesdienst zum Gedächtnis an die Einsetzung des Heiligen Abendmals am Gründonnerstag. Ein wichtiges Ziel unserer Gemeindearbeit ist die Integration aller Generationen, insbesondere der Familien und der Jugend. Wir wollen eine familienfreundliche Kirchengemeinde sein und haben die Hoffnung, dass biblische und gemeindliche Traditionen und Bemühungen um eine Erneuerung weiter wirken zum Segen der Menschen in unserer Stadt.

 

Hartmut Bückendorf

 

Dieser Text wurde mit freundlicher Genehmigung dem Buch „Kirche an Weser und Werre“ (1991) entnommen.

Dieses Buch ist nicht mehr im Handel erhältlich.

 

 

Die Pfarrer der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Stephan Vlotho in der Übersicht:

 

1560-1605

1605-1632

1632-1636

1636-1678

1652-1673

1673-1704

1678-1714

1704-1723

1709-1753

1723-1773

1753-1755

1755-1811

1770-1831

1812-1840

1839-1841

1841-1846

1846-1853

1853-1859

1859-1894

1895-1917

1917-1934

1933-1935

1935-1973

1957-1964

1964-1970

1970-1973

1973-1979

1973-1984

1981-1992

1985-1986

1986- Dez. 2013

1993-2009

2014-Mai 2016

 

Arnold Suiderus
Matthias Isselhorst
Rembert Schroeder
Liborius Rosemeyer
Conrad Smid
Conrad Feustking
Bernhard Schreiber
Wilhelm Steinböhmer
Arnold Schreiber
Peter Henrich Dreckmann
Arnold Friedrich Schreiber
Bernhard Georg Dreckmann
Friedrich Gerhard Wehrkamp
Karl Ludwig Wiegleb
Eduard Goecker
Andreas Friedrich Huhold
Leopold Theodor Overbeck
Hans Hilmar Sasse
Karl Borbein
Hermann Heinrich Lohmeyer
Kurt v. Pawel-Rammingen
Erich Wehr
Heinrich Oberhaus
Martin Hevendehl
Joachim Reitze

Jürgen Mahrenholz
Christian Hell
Erich Smolenski
Walter Perrey
Hans-Peter Fischer*

Hartmut Bückendorf
Wolfram Giedinghagen 

Stefan Föste

 

* Hans-Peter Fischer war (Pastor im Hilfsdienst (P.i.H.). Er wohnte im Pfarrhaus Winterbergstraße bis Pastor Hartmut Bückendorf zwei Monate später seinen Dienst antrat.

 

Stand: Mai 2016 - Pfarrer-Daten werden nicht mehr aktualisiert.

 

 

 

 

In der St.-Stephans-Kirche. Foto: 2008.