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Amthausberg / Burgrestaurant /Wallburg-Ruine / Ebenöde

 

Diese Seite soll ältere Bürger dieser Stadt an ihre Jugendzeit erinnern und für die jüngeren einen kleinen Blick in die Geschichte der Stadt Vlotho ermöglichen.

 

Schreibweise Amtshausberg:

Die amtliche Schreibweise ist „Amts“. Doch in der Umgangssprache setzt sich mehr und mehr das „Amt“ durch. Vor allen in neuen Berichten wird das Wort Amthausberg verwendet. Auch bereits bei alten Ansichtskarten ab 1898 findet man schon diese Schreibweise.

Vlotho

Für die erste urkundliche Erwähnung Vlothos wird das Jahr 1183 angegeben, als ein „Gottfried von Vlotho dem Kloster Loccum sieben Hufen Land“ geschenkt hat. Beurkundet hat diesen Vorgang Bischof Anno von Minden. Vlotho wurde schon im 13. Jahrhundert als Stadt bezeichnet und war mit eigenem Stadtrichter und entsprechenden Rechten versehen. Nachstehend werde ich Ihnen Vlotho mit Bildern und Informationen aus vergangenen Zeiten kurz vorstellen.

Die Entstehung des Ortsnamen Vlotho

Der Name Vlothowe kommt aus dem Plattdeutschen und heißt übersetzt Flussaue oder Fließaue. „Vlauthe“ oder „Vlothe“ o. ä. Hier ist jedoch nicht die Weser gemeint, sondern der heutige Forellenbach, der in der Weser mündet.

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Stichwort Panoramabild - mit Amthausberg

Ein Panoramabild aus dem „alten Vlotho“ von 1926 ist im Besitz des Vlothoer Stadtarchiv und wurde offenbar auf dem Dach der höher gelegenen Zuckerfabrik „Ohle & Bonnemeyer“ aufgenommen. Links ist die Weserstraße zu sehen, damals mit Telegraphenmasten bestückt. Zu sehen sind im Bildmittelgrund auch die Gebäude der Bismarckstraße, darunter ein Fabrikgebäude vom Zigarrenhersteller „Niemann & Tintelnot", das Zoll-Lagerhaus und das Zollamt direkt an den Bahnschienen.In der Mitte, gut sichtbar ist der der Bismarckturm, der wie die Weserbrücke damals ein Wahrzeichen von Vlotho war. In „vollem Glanze" erscheint die Schöningsche Villa im rechten Bildbereich. Im Hafen herrschte reges Treiben. Ein Raddampfer hat an der Kaimauer angelegt, weiter vorn werden Schiffe entladen. Auch hinter dem Kran verbirgt sich eine Geschichte, wie Fritz Finkhäuser zu erzählen wusste. Sein Großvater Gustav Schmidt hatte ins Tagebuch eingetragen, dass genau dieser Kran kurz nach Inbetriebnahme im Jahr 1904 umgestürzt war. Panoramakarten, das lässt sich festhalten, waren in damaliger Zeit besonders beliebt.

 

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Der Amthausberg mit Bismarckturm.

Stichwort Der Amtshausberg als Ausflugsort

Mit dem Jahre 1882 begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Amtshausberges, der immer noch zu Gut Deesberg gehörte. Der in diesem Jahre gegründete Verschönerungsverein, aus dem später der Heimatverein entstand, beschloss, ihn zu einem Erholungsgebiet für  die Vlothoer Bevölkerung und einem Anziehungspunkt für  den Fremdenverkehr umzugestalten.

Von dem Gutsbesitzer Hentzen ließ sich der Verein das Verfügungsrecht über das Burggelände auf  40 Jahre übertragen. Die verfallene  Ringmauer wurde zum Teil neu aufgeführt,  das Burginnere eingeebnet und die Schutthalde an der Nordseite entfernt,  so dass hier die Außenmauer freigelegt wurde. Ein kleines gotisches Tor bot einen Zugang zur Burg vom Garzwege her; es wurde bei den Ausgrabungsarbeiten beseitigt. Es steht dagegen noch das große Eingangstor neben der Gastwirtschaft  mit

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Diese Lithografie zeigt die Burggaststätte, wie Sie von 1886 bis zu ihrem Umbau 1898 bestand.

dem Wappen der Provinz Westfalen  und dem alten Wappen der Stadt Vlotho von 1650. Im Burgwald wurden neue Spazierwege geschaffen  und Bänke aufgestellt.

Im Jahre 1886 machte Hentzen, der Besitzer vom Gut Deesberg (ein Vorgänger von Hermann Rolfsmeyer), der Stadt das Angebot, den oberen Teil des Amtshausberges zu kaufen. Aber erst 1889 ging dieser Teil für 12000 Mark an die Stadt Vlotho über.

Im III. Reich ergab sich ein unerwarteter Besitzwechsel. Am 7. 9. 1936 kaufte  der Kreiskommunalverband Herford  das Burggelände mit den darauf  stehenden Gebäuden und Anlagen (Wirtschaftsgebäude,  Bedürfnisanstalt, Veranda, Bismarckturm, Musikpavillon und Grotten) für  10000 RM von der Stadt. Die Bevölkerung der Stadt war allerdings nicht mit dem Kauf  einverstanden, obwohl man ihr versprochen hatte, auf  dem Berg schönere Anlagen als vorher entstehen zu lassen. Infolge  des Krieges

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Das Burgrestaurant z.Z. von H.-J. Nüsse.

kam es nicht dazu. Übrig  blieb eine kahle Fläche ohne den Bismarckturm und die meisten andern Gebäude. vierzehn Jahre später, am 9. Juni 1950, ging der Amtshausberg wieder für 10000 DM an die Stadt Vlotho zurück.

 

Gaststätte/Restaurant

Nach der Übernahme des Amtshausberges durch die Stadt Vlotho setzte sich der Verschönerungsverein für die Schaffung einer ständigen Gastwirtschaft für die Besucher des Amtshausberges ein, das war 1884.

Zur Verfügung  stand noch ein Haus, das zum Gut Deesberg gehörte und auf  dem Platz der heutigen Gastwirtschaft  stand. Der erste Wirt war der Bahnhofswirt  August Johanning, der schon zuvor an den Sonntagen dort einen Getränkeausschank ab Juni 1875 unterhielt. Im Jahre 1886 bekam

der Kaufmann  Friedrich Brockmann die Konzession für eine Wirtschaft. Das alte Haus wurde 1898 vollständig umgebaut, erhielt eine offene Veranda und wurde um ein Stockwerk erhöht. Auf  dem Burgplatz selbst

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Eine Lithografie vom Gastwirt Friedrich Brockmann aus dem Jahre 1901 zeigt das bereits im Jahr 1898 umgebaute Haus mit den Horststein-Grotten im Vordergrund.

wurden aus Horststein Grotten mit Sitzgelegenheiten geschaffen. 

Viele Vereine kamen auch von auswärts, teils mit Sonderzügen der Eisenbahn, teils mit Dampfern,  um auf  dem Amtshausberg ihre Feste zu feiern, der seit dem II. Weltkriege auch das Ziel mancher Betriebsausflüge  war.

Voraussetzung für  diese Besuche war die Schaffung  der Burgstraße, die 1895 fertiggestellt  wurde. Durch den Kreis Herford  wurde vor dem II. Weltkriege auch der Weg vom Bahnhof  auf  den Burgberg bequemer gestaltet. Sein Name „Coringweg" erinnert an den damaligen Kreisbaumeister. 1954 erfolgte ein weiterer Umbau des Gebäudes, wobei die offene Veranda entfernt wurde. Diese Ansicht ist bis auf wenige kleinere Veränderungen geblieben.

Geschlossene Gesellschaften  reisten meist mit Omnibussen an. Für sie ist im Jahre 1957 der große Parkplatz vor der Burg durch Aufschüttung  in seiner heutigen Form entstanden. Damals wurde auch das rechts am Wege stehende kleine Fachwerkhaus abgebrochen.   

 

Mehr über das heutige Burgrestaurant finden Sie hier: burg-das-restaurant-button

Eine Liste aller Pächter und Wirte seit 1875 ist hier aufgelistet: burg-das-restaurant-paechter-button

 

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Stichwort Musikpavillon auf dem Amthausberg

1922 wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Vlotho auf dem Burggelände ein Musikpavillon in Muschelform für Musikvorführungen und Veranstaltungen errichtet. In den 1950er Jahren wurde dieser durch einen Neubau ersetzt. Besonders das Pfingstkonzert des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr

Vlotho fand großes Interesse in der Vlothoer Bevölkerung. Aber auch Gesangvereine traten dort gerne auf. Einer dieser war der Kammerchor und der Verein  „Singender Osten", der dort in den 1950er Jahren vertreten war. Seine Mitglieder setzten sich im Wesentlichen aus Flüchtlingen zusammen, die aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stammten. 2001 wurde der Pavillon abgerissen. Warum, ist bis heute noch nicht klar. Fotos:1950er.

 

Ein Bild vom Amthausberg und dem näherer Bereich aus der heutigen Zeit können Sie hier einsehen.    amthausberg-foto2014-info

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Burgeingangstor 1934.

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 Dieses Informationsschild wurde vom Heimatverein an der Hauswand des Burgrestaurants  angebracht.

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auf dem Amthausberg.

 

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Postkarte, um 1935 - Blick von der Weserbrücke zum Amthausberg.

Postkarte, um 1915 - Blick ins Wesertal von der Burg.

Postkarte 1910 - Blick zum

Winterberg von der Burg.

 

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Die weiße Villa auf dem Amtshausberg 1903.

Stichwort Die weiße Villa auf dem Amtshausberg

Das markante Haus an der Ostseite des Amtshausberges. Vielen Bürgern in unserer Stadt ist dieses Haus bekannt, aber nur wenige kennen auch die Geschichte davon.

Bis Mitte der 1800er Jahre war der östliche Amtshausberg so gut wie nicht bewohnt. Eine garzweg29-burgstrasse-info gab es noch nicht. Sie wurde erst ab 1892 angelegt, bestand aus einem besseren Feldweg und hatte noch keinen offiziellen Namen.

Die Burgruine mit dem Gasthaus (um 1875) stand zunächst noch allein auf dem Berg. Die Hänge an der Süd-Ostseite wurden als Gärten genutzt. Inzwischen ist der Berghang in Richtung Weser bis auf einige kleine Flächen voll bewaldet.

Nur vereinzelt standen um 1900 einige Gebäude am Garzweg.  Straßenbezeichnungen gab es zunächst noch nicht. Diese wurden erst 1910 für die innerstädtischen Straßen ausgegeben, während die Außenbezirke in vier Feldmarken eingeteilt wurden, die nach den Himmelsrichtungen ihre Namen erhielten. Der Amtshausberg gehörte zur „Feldmark-Nord“.

Ende der 1890er Jahre begann man mit der Bautätigkeit der Süd-Ostseite des Berges (Weserseite). So wurde auch die markante weiße Villa von 1900 bis 1903 errichtet. Ein Mitgrund für die Bauplatzentscheidung dürfte auch die schöne garzweg29-aussicht-info gewesen sein. Als Areal standen etwa 10.000 qm zur Verfügung. Zur Zeit der Baugenehmigung war Heinrich Brüggenschmidt als Amtmann (Bürgermeister) tätig. Als Bauherrinnen sind Frau Marie Röttcher und Luise Ottens bekannt. Beide waren Lehrerinnen an der „Höheren Stadtschule“ an der Poststraße und wohnten in dieser Zeit noch an der Langen Straße.   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

Einen Bericht über das Erbauer-Geschwisterpaar und eine Liste aller Gästehäuser von 1928 finden Sie hier.

 

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amthausgaerten-60-startbildStichwort Die Gärten auf dem Amthausberg und Apothekerweg

Gärten am Steilhang des Amthausberges

Viele Bürger in unserer Stadt kennen den Amthausberg unterhalb der Burganlage nur als bewaldeten Berghang. Doch dabei war es über Jahrhunderte hinweg eine Nutzfläche für die Menschen, die hier lebten. Alte, überlieferte Stiche von Anfang 1800 zeigen nur wenige Häuser unterhalb des Berges, aber die gärtnerische Nutzung des Berghanges ist gut zu erkennen. So sollte es auch lange bleiben. Wie Frau Erna Tegeler, geb. Seele (101 Jahre), die heute an der Langen Straße wohnt, erzählt, waren die letzten Eigentümer dieser Gärten hauptsächlich die Hausbesitzer der Langen Straße zwischen dem Apothekerweg und der Burgstraße. So waren es u.a. Geschäftsleute wie Wilhelm Aumann „Colonialwaren“(Nr.64), Uhrmacher Hans Steinmann (Nr.93), sowie Ernst Backhaus (Nr.105) vom gleichnamigen Schuhgeschäft.        Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

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Erbaut 1903.

Stichwort Bismarckturm auf dem Amtshausberg

Weithin sichtbares Wahrzeichen des Amtshausberges war der Bismarckturm. Schon 1895, als der erste Reichskanzler 80 Jahre alt wurde, wollte man ihm auch in Vlotho eine besondere Ehrung zukommen lassen. Man begnügte sich aber damit, die bisherige Lagerhausstraße in Bismarckstraße umzubenennen. Als aber dann überall in deutschen Landen Bismarcktürme entstanden, wollte auch Vlotho nicht zurückstehen. So beschloss man, einen Bismarckturm zu errichten, wie es in vielen anderen Städten auch geschehen war. Als Aussichtsturm sollte er eine Attraktion für Einheimische und Touristen werden. Die Kosten, die durch Sammlungen und eine städtische Anleihe aufgebracht wurden, beliefen sich auf  8.100 Goldmark (nach Dr. Großmann).

Die Grundsteinlegung erfolgte am 20. Dezember 1902. Das Bauvorhaben wurde durch Baumeister Wilhelm Krieger, Lange Straße 92, ausgeführt.

Gleich zu Baubeginn stieß man auf die noch vorhandenen Grundmauern der alten Burg-Kapelle. Es wurde ein Turm aus drei Elementen von je sechs Metern mit einer Gesamthöhe von 18 Metern. Erdgeschoss: Die Eingangsebene war ebenerdig zu erreichen. Über ein gut drei Meter hohes Rundbogenportal gelangte man in das Innere des Turmes. Mittelgeschoss: Das sechs Meter hohe Mittelgeschoss verbreiterte sich nach oben hin leicht. Als Schmuckelement wurde auf der Eingangsseite ein 1,1 m hohes bronzenes Bismarck-Relief (gefertigt von Bildhauer Arnold Künne aus Berlin und gegossen von W. Nürnberg aus Berlin) mit der Inschrift "BISMARCK" auf einer Sandsteinplatte angebracht. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 600 Goldmark.  Über dem Bismarckwappen, aber außerhalb der Sandsteinplatte, wurde eine Krone am Mauerwerk befestigt. Aussichtsgeschoss: Der Turmschaft kragte in etwa 16,5 Meter Höhe oberhalb eines Rundbogenfrieses aus (Zinnenbrüstung). Mittig auf der Frontseite war ein schmaler Fensterschlitz im Turmschaft eingelassen. Über eine Innentreppe war die Zinnenaussichtsplattform erreichbar.

Am 10. September 1903 fand dann die bismarckturm-einweihung-info statt, in der der Turm der Stadt Vlotho übergeben wurde. Diese verpflichtete sich feierlich, das Bauwerk für alle Zeiten zu erhalten. Aber als in der Zeit des Nationalsozialismus der Kreis Herford gegen den Willen der Vlothoer Bevölkerung den gesamten Amtshausberg übernahm (1936) und Ausgrabungsarbeiten vorgenommen wurden, stand der Bismarckturm im Wege und wurde 1939 leider voreilig abgerissen. Erhalten blieb das Bronzerelief, das heute in der Heimatstube ausgestellt ist.     Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

burg-ruineStichwort Burg Vlotho Wallburg-Ruine

Die Geschichte reicht bis in das Jahr 1270 zurück. Die Burg wurde 1368 von den Truppen der Stadt Minden zerstört. Ab 1709 wird die Burg als burg-ruine-pallas-60Gefängnis genutzt. 1858 wird das Gefängnis aufgehoben. Eine erste Gastwirtschaft wird im Jahr 1884 eingerichtet. Im Jahr 1889 geht der Amthausberg mit der Burgruine in den Besitz der Stadt Vlotho über. Ein Brunnen mit einer Tiefe von 52 Metern und Teile der Burgmauern sind heute noch zu besichtigen.

Palas: Palas nennt man das Herrenhaus auf einer Burg. Er ist das zentrale Wohngebäude des Burgherrn. Im Untergeschoss befinden sich zumeist Wirtschafts- und Vorratsräume. Der Palas war über eine Freitreppe vom Burghof her zugänglich. Auf der Burg Vlotho wurde der Palas durch Aufmauerung wieder sichtbar gemacht. Durch eine moderne Überdachung (rechtes Foto) kann er heute wieder genutzt werden.

 

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Rekonstruktion der Burganlage, wie sie um 1250 ausgesehen haben könnte.

Stichwort Burgbericht Vorurkundlich bis heute

Von Landrat Erich Hartmann, Herford 1941

Wie bereits Leopold von Ledebur in seiner „Diplomatischen Geschichte der Stadt und Herrschaft Vlotho", gedruckt im Jahre 1829, sehr richtig bemerkt, reicht die Entstehung von Vlotho, wie dies bei den meisten Arten des Minden-Ravensberger Landes der Fall ist, weit über unsere geschichtlichen Nachforschungen hinaus.

 

Vorurkundlich:

Ohne Zweifel haben hier in diesem Lande schon in vorgeschichtlicher Zeit Menschen gewohnt, wie dies durch die überaus reichen Funde aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit bewiesen wird, die sich im vorgeschichtlichen Museum zu Münster und in anderen verschiedenen bedeutenden Museen befinden; auch unsere beiden kleinen Museen in Bünde und Vlotho erbringen hierfür einige Beweise. Dass die Gegend schon recht früh ein Kulturland war, bezeugen weiter die vielen noch vorhandenen germanischen und sächsischen Wallburgen, die man auch als sogenannte „Fliehburgen" bezeichnet.   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

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Ausgrabungen 1939.

Stichwort Die Ausgrabungen auf dem Amtshausberg

Schon im Juli 1936, noch bevor der Amtshausberg in den Besitz des Kreises Herford übergegangen war, wurde mit den Grabungen auf dem Burggelände begonnen. Sie standen unter der Leitung des Baurats Bruno und des Kreisbauinspektors Rieke; wissenschaftlicher Berater war Dr. Hoffmann vom Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Münster. Unter dem Vorarbeiter Kordes arbeiteten durchschnittlich acht Leute, die bisher noch keine Arbeit gefunden hatten. Begonnen wurde mit der Freilegung der Burgruine im westlichen Teil, der zunächst von dem verwilderten Gestrüpp und 2-3 m hohen Schuttmassen befreit wurde. Beseitigt wurden außerdem auf dem ganzen Burggelände alle Anlagen und Gebäude, die im Laufe der Zeit für die Besucher hier entstanden waren. Dazu gehörten die Grotten aus Horststein und der sinnlose Zinnenkranz, den man mitten in die Anlagen gebaut hatte.   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

gelaender-startbild1Stichwort Sicherheitsgeländer entlang der Burgmauer

 Seit März 2016 hat die Burgmauer ein zusätzliches Geländer. Zwei waagerecht angebrachte Edelstahlrohre sorgen nun dafür, dass die Absturzhöhe den strengen Vorgaben entspricht. Aus Sorge um die Sicherheit der Besucher waren bei Großveranstaltungen auf dem Burghof in der Vergangenheit zusätzliche Bauzäune aufgestellt worden. Nicht zuletzt aufgrund der scharfen Auflagen der Ordnungsbehörden hatten die Recken zur Porta nach 2014 kein weiteres Burgfest mehr organisiert. Die Kosten für die installierten Absturzsicherungen lagen bei etwa 25000 Euro und wurden von L. Schulz Metallbau aus Porta Westfalica ausgeführt.

Der Rat hatte per Dringlichkeitsbeschluss am 3. März 2016  dem Vorhaben zugestimmt, da mehrere Gründe vorlagen.   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

grenzstein-startStichwort Der Grenzstein auf dem Burghof
Stadtführerin E. Petzholdt kennt die Geschichte des Grenzsteines
Das Einzige, was auf dem Amthausberg von den Beständen des Museums übrigblieb, ist ein Grenzstein aus dem Jahre 1547. Er trägt die Schlüssel des Bistums Minden auf der einen Seite und die Sparren von Ravensberg auf der anderen und stand ehemals am Mittelbach in Löhne als Grenzstein.

 

Schon 1929 war der Stein auf den Amthausberg gebracht worden, musste aber 1930 auf Einspruch wieder nach Löhne zurückversetzt werden. 1936 brachte man den alten Grenzstein ins Vlothoer Museum zurück. Er wurde dann aber auf Veranlassung von Konrektor Fritz Seele 1952 auf dem Burgplatz wieder aufgestellt.   Foto: März 2016.

 

Amtshausberg

1500 - 1937

 

Der Amtshausberg ist zwar nicht die höchste Erhebung in der alten Titularstadt* Vlotho, wohl aber die markanteste. Er ist 141 Meter hoch und stößt mit einem Ausläufer steil bis an den Stadtkern und die schmale Flussaue auf dem linken Weserufer vor. In den späteren Formationen der Erdgeschichte entstand ein reizvolles Landschaftsbild, das die Menschen immer wieder beeindruckte.

 

* Mit Titularstadt bezeichnet man oftmals eine eigenständige Gemeinde oder einen Stadtteil, dem ursprünglich die Stadtrechte verliehen wurden, die jedoch später wieder aberkannt wurden.

 

*Titularstadt nennt man eine Gebietskörperschaft, die formell den Titel Stadt trägt und in der Regel eine eigenständige Gemeinde ist, der jedoch mehrere Elemente einer Stadt fehlen.

 

Die ersten Häuser Vlothos entstanden an der Nordostseite dieses steilen Ausläufers. Da der Keupersandstein sehr hart ist, hatten die Häuser nur zur Straße hin einen kleinen Keller.

 

Die ersten beiden Abbildungen des Amtshausberges mit der Burg wurden im Jahre 1581, zu Papier gebracht. Damals entstanden Streitigkeiten über den Grenzverlauf in der Weser. Genaugenommen ging es um den Besitz der Weserinsel (heute nicht mehr vorhanden), des heutigen Werders. Kontrahenten vor dem Reichskammergericht in Speyer waren der Herzog von Kleve, Jülich und Mark, dieser war gleichzeitig Graf von Ravensberg, und der Fürstbischof von Minden.

 

Diese beiden  Abbildungen wurden aus dem Buch "Geschichte der Stadt Vlotho"  von Dr. Großmann Seite 57 und 58 entnommen.

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Blick von Uffeln auf dem  Amtshausberg

 

Burg und Weser gesehen aus Richtung Ebenöde.

 

Die Räte des Herzogs schickten Arnold Mercator, einen Sohn des berühmten Gerhard Mercator, aus Duisburg nach Vlotho, um eine Zeichnung von Burg und Weser anzufertigen. Die beeindruckendere Zeichnung ließ allerdings der Fürstbischof von Uffeln aus anfertigen.

 

Seit dieser Zeit ist der Amtshausberg mit der Burg, beziehungsweise deren Resten, immer wieder Gegenstand bildnerischer Darstellungen gewesen. Die vorliegende Bildpostkarte ist wesentlich jünger, aber über 70 Jahre alt, denn sie wurde 1920 geschrieben. Auch sie zeigt den Amtshausberg mit dem Bismarckturm und dem Burgrestaurant von Uffeln aus. Auffallend sind die sich den Südosthang hin und her schlängelnden Hecken.

 

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Die waren gleichzeitig Grundstücksgrenzen und Windschutz. Sonst war dieser Teil des Hanges unbewaldet und diente als Gartenland für die Anwohner der Langen Straße. Ein solcher Garten gehörte zu beinahe jedem Haus im Stadtkern. Man baute Gemüse an und Futter für die Schweine.

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Auf dem linken Bild sind die Gärten und Hecken gut sichtbar. Die Weserbrücke fehlt noch. Foto: 1922.

 

An Gebäuden am Südosthang des Amtshausberges ist nur das Haus Röttcher zu erkennen. Am Nordhang reicht der Wald bis an die Bebauung der Langen Straße. Neben dem Burgrestaurant befand sich das Heimatmuseum. Zusammen mit dem Bismarckturm wurde es im Zuge der Ausgrabungen auf dem Burggelände 1939 abgerissen.

 

jugendherberge1959Stichwort  Geschichte der Jugendherberge Vlotho

Die erste Vlothoer Jugendherberge wurde 1922 von dem Mittelschullehrer Rave auf dem Dachboden des Progymnasiums in der Poststraße eingerichtet. Wegen des starken Andranges wurde sie nach zwei Jahren in den Gasthof Marten (Felsenkeller) am Rahlbruch verlegt. In den Jahren 1930/31 wurde die heutige Jugendherberge als 8. Eigenheim des damaligen Gaues Oberweser gebaut und am 22. März 1931 in Gegenwart des Gründers des Jugendherbergswerkes Richard Schirrmann eingeweiht. Die Baukosten wurden vom Herbergsverband, der Provinz Westfalen und dem Landkreis Herford aufgebracht. Die Stadt Vlotho, deren Bürgermeister Dr. Schildwächter damals zweiter Vorsitzender des Gaues Oberweser war, stellte den Bauplatz und sorgte für den Anschluss an die Gas-, Licht- und Wasserleitung.   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

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Hoch über dem Wesertal bei Vlotho erhebt sich hinter der Burganhöhe des Amthausberges die Ebenöde. Hier hatte der Landkreis Herford gleich nach dem 2. Weltkrieg das „Kinderkurheim Ebenöde“ geschaffen. Es liegt am Südhang des Gipfels auf 200 m Höhe, in einer waldreichen Umgebung mit herrlichem Blick auf das Wesertal und die Vlothoer Berge.

 

Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

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