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Vlothoer Gewerbebetriebe

 

Diese Seite soll ältere Bürger dieser Stadt an ihre Jugendzeit erinnern und für die jüngeren einen kleinen Blick in die Geschichte der Stadt Vlotho ermöglichen.

 

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Familienfoto vor dem Wohn-und Geschäftshaus im Jahr 1923.

Stichwort Malerbetrieb Krüger

Malermeister und Glaserei Krüger in Valdorf

Von etwa 200 Handwerksbetrieben wird nur ein Betrieb 80 Jahre. Ganz wenige existieren noch länger. Einer von diesen ist der Malerbetrieb Krüger aus Vlotho-Valdorf. 1902 kaufte der Malermeister Wilhelm Krüger (*1878) das Haus Valdorf-West Nr. 208 (heute Salzuflener Straße 23). Es war ein Gebäude, welches sich noch im Rohbau befand. Nach Fertigstellung eröffnete er dort im gleichen Jahr einen kleinen Laden für Farben und Tapeten und bot seine Dienstleistungen als Maler und als Glaser in seinem Einmannbetrieb an. Ihm zur Seite stand seine Ehefrau Friederike (*1882),  geb. Koch, die aus Tevenhausen/Lippe stammte. In der Anfangszeit nutzten zahlreiche Wandergesellen die Möglichkeit bei Wilhelm Krüger eine Anstellung zu finden, die mit Kost und Logis abgegolten wurde. Bald wurden die ersten Lehrlinge eingestellt. Einer davon war der 14-jährige Fritz Lohmeyer, dessen Lehrvertrag zwischen seinem Vater und Wilhelm Krüger geschlossen wurde. In diesem Vertrag, der heute noch existiert, steht, dass sich der Lehrling „der väterlichen Zucht des Lehrmeisters" zu unterwerfen habe und sich zu „Folgsamkeit, Treue, Fleiß und anständigem Betragen" verpflichten müsse.

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tante-emmaStichwort Die letzten Tante-Emma-Läden, Lange Straße / Herforder Straße

Die große Zeit der kleinen „Tante-Emma-Läden" ist vorbei. Nur die etwas älteren Vlothoer erinnern sich noch an die Geschäfte, die sich in der Weserstadt an der Langen Straße konzentrierten. Einer von ihnen ist Helmut Althoff (geb. 1928), der selbst im Familienbetrieb Rudolph Althoff und später im „Konsum" im gleichen Gebäude tätig war. Familiäre Atmosphäre, das persönliche Gespräch mit den Stammkunden, die Erreichbarkeit „um die Ecke" - das alles war in der „guten alten Zeit" genügend Grund zur Einkehr in den Läden, in denen Mehl und Zucker noch abgewogen wurden.

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gehring-halleStichwort Gehring Metallbau Uffeln Sonnenhang 4

Wie bei allen Familienbetrieben fing alles klein an. Zunächst hat Lothar Gehring 1948 beim damaligen Betrieb Brockmann in Veltheim seine Schlosserlehre absolviert. Nach einigen Jahren als Geselle erwarb er 1962 den Meisterbrief. Noch im selben Jahr machte er sich in Uffeln selbstständig in einer Halle, die direkt neben seinem Wohnhaus errichtet wurde. Dort fertigte er mit einer eigens angeschafften Maschine Dachrinnen aus Zinkblech, die an die umliegenden Klempnerfirmen und den Handel verkauft wurden. Außerdem führte er Schlosserarbeiten verschiedener Arten aus, ohne jegliche Hilfskraft. Ab 1963 stellte er um und fertigte als Erster in Vlotho Fenster und Türen aus Stahl- und Alu-Profilen her. Gleichzeitig wurde sein erster Mitarbeiter Klaus Putzke eingestellt, der gerade seine Ausbildung bei der Firma Meyra beendet hatte. Er blieb seiner neuen Arbeitsstelle treu bis zum Rentenalter 2008 und auch noch darüber hinaus.   Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

knoll-60Stichwort Ernst Knoll Geoplastischer Verlag (Kartografie*)

Im Jahre 1948, gleich nach der Währungsreform, gründete Ernst Knoll (*1927-†2001) von Beruf Vermessungsingenieur, den Geoplastischen Verlag in Vlotho an der Winterbergstraße. Der Anfang lag in den Räumen der ehemaligen Kistenfabrik H. F. Tölle, wo später die Firma W. Sander & Sohn und danach das Hamburger Teppichlager einzogen. Es folgte, das genaue Jahr ist nicht bekannt, der Umzug in das Nachbarhaus Winterbergstraße Nr. 7. Als Aufteilung wurden die Büroräume zur Straßenseite gelegt, während die Fertigung den größeren Bereich im hinteren Hausteil belegte. Zunächst beschäftigte Ernst Knoll fünf Arbeiter, doch die Zahl der Mitarbeiter wuchs stetig, auch begünstigt durch den Wirtschaftsboom in den 1960er Jahren. Platzmangel führte 1969 zum Bau eines neuen Firmengebäudes in Porta Westfalica (Hausberge).

* Kartografie: plastische maßstabsgetreue Nachbildung der Oberflächenformen der Erde in Gips, Holz oder anderen geeigneten Materialien.        Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

steinmannStichwort Steinmann Orgelbau

Am 22. April 1885 erblickte Gustav Steimnann als Mitglied der bekannten Delius-Familie in Steinbründorf das Licht der Welt. Musikalische Begabung und handwerkliches Geschick waren ihm in die Wiege gelegt. So schickte ihn sein Vater, der Landwirt Hermann Heinrich August Steinmann, zuerst in die Tischlerlehre. Als er diese erfolgreich beendet hatte, trat Sohn Gustav eine Ausbildung beim Hoforgelbaumeister Ernst Klaßmeier in Kirchheide, das heute zur Stadt Lemgo gehört, an. 1908 verließ er nach seinen Lehrjahren Klaßmeier, um bei berühmten Orgelbauern wie Furtwängler & Hammer in Hannover oder Paul Faust in Schwelm das bereits Gelernte zu verfeinern. Ein Jahr später beteiligte sich der erst 24-jährige Gustav Steinmann an der Firma Ackermeier im lippischen Lage. Für die in diesem Jahr erbaute Schlosskapellenorgel in Detmold erhielt er vom Fürsten zu Lippe die Verdienstmedaille zum Leopoldorden.    Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

finke-hausStichwort Finke

Hörner und weitere Musikinstrumente Vlotho / Exter Industriestraße

Helmut Finke, Gründer der Firma, wurde am 7. April 1923 in Herford geboren. Seinen ersten Trompeten-Unterricht bekam er zwölfjährig bei einem Militärmusiker. Im Jahre 1960 begann seine Ingenieur-Ausbildung im Maschinenbau. Gleichzeitig intensivierte er seine Trompeten-Studium bei einem Orchestermusiker in Bielefeld. Unterbrochen wurden diese Ausbildungen durch den zweiten Weltkrieg.

1943 wird er bei einem Fronteinsatz in Russland schwer verwundet und vom weiteren Militärdienst freigestellt. Bis 1945 führt er sein Ingenieurstudium fort. Nach Kriegsende schien der Beruf des Maschinenbauers keine Zukunft zu haben. Helmut Finke entscheidet sich für die Musik: In Herford wird schon bald nach 1945 das Städtische Orchester wiederaufgebaut. Finke tritt als 2. Trompeter ein, sein Partner am ersten Pult ist Walter Holy.   

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sitteStichwort Sitte Buchdruckerei und Buchhandlung

Im Jahre 1887 gründete Ernst Sitte (1864-1930) mit seinem Partner Robert Carl Otto Thorein (geb. 1861) die Buchdruckerei Thorein & Sitte. Zunächst war die Druckerei in gemieteten Räumen an der Mühlenstraße untergebracht. Dort wurde auch 1888 das Buch „Geschichte der Herrschaft und Stadt Vlotho“ von H. Harland gedruckt.

Nach der Trennung von seinem Partner im Jahr 1915, gründete Ernst Sitte die „Buchdruckerei Ernst Sitte“ an der Langen Straße Nr. 117. Genutzt wurde der rückwärtige Gebäudeteil, der bis an die Burgstraße reichte. Gleichzeitig wurde eine Buch-, Papier- und Schreibwarenhandlung direkt an der Langen Straße angegliedert, die seine Ehefrau bis zu ihrem Tode im Jahr 1919 führte. Fünf Jahre später übernahm Frieda Sitte geb. Böke die Leitung dieses Geschäftszweiges.     Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

thoreinStichwort Thorein Buchdruckerei und Buchhandlung

 Im Jahre 1887 gründete Robert Carl Otto Thorein (geb. 1861) gemeinsam mit Ernst Sitte die Buchdruckerei Thorein & Sitte. Zunächst war die Druckerei in gemieteten Räumen an der Mühlenstraße untergebracht. Dort wurde auch 1888 das Buch „Geschichte der Herrschaft und Stadt Vlotho“ von H. Harland gedruckt. Anfang der 1900er Jahre ließ Robert Thorein das Haus an der Langen Straße Nr. 94 bauen, in dem er und seine Frau Juliane, geb. Krieger die Druckerei und Buchhandlung betrieben. Als Robert Carl Otto Thorein 1916 im Alter von 55 Jahren verstarb, führte seine Ehefrau Juliane zunächst das Geschäft mit ihrer Tochter Maria allein weiter und die Druckerei wurde bis in die 1920er Jahre stillgelegt. Dann übernahmen die beiden Söhne Robert Thorein, geb. 1905 und Wilhlem Thorein, geb. 1894, den Betrieb und die Druckerei erwachte zum neuen  Leben. Später führte Robert Thorein den Betrieb allein weiter.    Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

sturhanvonstrasse1978Stichwort Wilhelm Sturhan

Die Firma Wilhelm Sturhan wurde 1901 von Baumeister Wilhelm Sturhan in Vlotho-Horst als Holzhandlung, Zimmerei und Tischlerei gegründet. 1928 trat Sohn Erich Sturhan in den Betrieb ein und erweiterte den Holzhandel. 1934 wurde das Gelände der insolventen Holzhandlung Sievert & Gellern in  Vlotho an der Weserstraße Nr. 10 übernommen. Langsam, aber stetig wurde die Betriebsfläche erweitert. 1955 trat der Enkel Erich-Wilhelm Sturhan in den Betrieb ein. 1973 verstarb Erich Sturhan. Sein Sohn Erich–Wilhelm führte den Betrieb als alleiniger Inhaber fort. Durch die Stadtsanierung ergab sich Ende 1979 der Umzug ins Industriegebiet "Hollwiesen 3" Neue Landstraße, wo ein großer moderner Neubau entstand. Mehr über Holzprodukte unter (sturhan-holz.de).

 

lindemann-1955Stichwort Lindemann Destillation und Likörfabrik

Vlotho Nr. 279 -  ab 1910 Herforder Straße Nr. 6

Die Vorgeschichte der Firma Lindemann geht bis in das Jahr  1825 zurück, als die Zuckerfabrik Gebr. Brandt an der Weserstraße gegründet wurde. Sie wurde 1843 auf die Herrenwiese verlegt und gleich als Dampfzuckerfabrik gebaut, in der die zweite Vlothoer Dampfmaschine stand (nach Gebr. Mühlenfeld). Als Gebr. Brandt 1870 zum zweiten Mal Konkurs anmeldete, ging die Firma an den Fabrikanten Goldmann über. Er vereinigte die Vlothoer Fabrik mit der von ihm ebenfalls erworbenen Mindener Zuckerfabrik zu den „Vereinigten Westfälischen Zuckerfabriken", die aber noch 1870 ihren Betrieb einstellten.    Zum Weiterlesen, Bild anklicken.

 

schrageStichwort Hermann Schrage Getränkehandel Oelbrinkstraße Nr.15

Heinrich Georg Hermann Schrage, geb. 1928, übernahm den Getränkehandel 1948 von seinem Vater Friedrich Carl Hermann Schrage. Zuvor hatte er eine kaufmännische Ausbildung im elterlichen Betrieb absolviert.

Neben dem Handel gehörte auch das Abfüllen der Getränke in Flaschen zu seinen täglichen Arbeiten. Abgefüllt wurden die damaligen Weltmarken Afri-Cola und Bluna. Aber auch sein werkseigenes Getränk „Selter Wasser“ und Sinalco gehörten zu seinem Angebot. Hermann Schrage belieferte im Wesentlichen die Gastwirte im Vlothoer Raum und der näheren Umgebung. Aber auch Privatleute gehörten zu seiner Kundschaft. Als Hermann Schrage 1991 plötzlich erkrankte und kurz darauf verstarb (29. Juni 1991), wurde der Getränkevertrieb eingestellt. Noch heute ist die kleine Produktionshalle an der Valdorfer Straße vorhanden und ein Teil seiner Maschinen dort installiert.

toelle-firma-1951Stichwort Tölle

Heizstoffhandlung und Fuhrgeschäft an der Höltkebruchstraße Nr. 4.

Der Heizstoffhandel Tölle geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Schon sein Vater und Großvater handelten mit Brennstoffen. Karl-Heinz Tölle (geb. 1932) übernahm diesen Betrieb 1960 von seinem Vater Wilhelm. Die Auslieferung der Brennstoffe wurde zunächst mit Pferdefuhrwerken ausgeführt, was viel Zeitaufwand erforderte. Als 1938 der erste LKW zum Einsatz kam, konnte der Kundenkreis erheblich ausgebaut werden. 1960 wurde neben der Kohle auch der Heizölhandel aufgenommen. Im Zuge der Stadtsanierung musste der Standort an der Höltkebruchstraße 1974 aufgegeben werden. Es erfolgte ein Umzug in den Mühlenweg Nr. 2 (nähe Marktkauf). Gut zwanzig Jahre später (1997) gab Karl Heinz Tölle seinen Heizstoffhandel aus Altersgründen auf. Die Räumlichkeiten überließ er seinem Sohn Richard, der zuvor die Esso Tankstelle mit Reifenhandel an der Herforder Straße betrieb.

 

najorkaStichwort ARAL Tankstelle Herforder Straße

Auf dem Kalkwerk Gelände der Firma Fritz Kahre an der Herforder Straße Nr. 35 errichtet ARAL im Jahr 1968 eine Tankstelle. Pächter dieser Tankstelle wurde ab dem 1. Januar 1969 Siegfried Najorka (geb.1928). Gute Umsätze in dem nächsten Jahrzehnt veranlassen ARAL diese Tankstelle im Jahr 1979 zu einer Selbstbedienungstankstelle umzubauen. Damit war diese Tankstelle die erste dieser Art im Vlothoer Bereich. Der Preis für ein Liter Normalbenzin  (81,9 Pfennig = 0,42 EURO) war damit 3 Pfennig günstiger als mit Bedienung. Obwohl die Tankstelle guten Umsatz machte und der Pachtvertrag zwischen der Firma Kahre und ARAL noch bis 1990 lief, wurde die Tankstelle am 1. Mai 1984 geschlossen. ARAL begründete diesen Schritt mit der Errichtung einer Großtankstelle an der Weserstraße Nr. 26 (B514). Für drei Vlothoer ARAL-Tankstellen (Najorka, Herforder Straße – Bergmann, Weserstraße – Lehnert , Rehmer Straße) bedeutete es das Aus. Die ARAL-Tankstelle an der Weserstraße wurde am 1. Juni 1984 eröffnet. Erster Pächter war Werner Strate.

 

rosemeier-bauStichwort ROMA Rosemeier
Wilhelm Rosemeier  (1910-1985), von Beruf Schiffsbauer, gründete um1946 einen Handel für Baugeräte an der Friedhofstraße Nr. 2 in Uffeln. Zunächst waren drei Arbeiter beschäftigt. Neben dem Handel wurde auch eine Fertigung für Baugerüste und Kellerfenster aufgebaut. Da nach dem Krieg ein hoher Bedarf an Baumaterial bestand, wurde der Verkauf von Kellerfenstern zum Erfolgsgeschäft. Aus Platzgründen wurde (1966) die alte Windmühle am Mühlenbrink Nr. 15 gemietet und als Lager ausgebaut. Sein Sohn, Heinrich Willi Rosemeier hatte nach seinem Schulabschluss ein Studium zum Wirtschaftsingenieur aufgenommen und 1964 mit Diplom abgeschlossen. Er stieg um 1970 in den Betrieb ein. Inzwischen war die Zahl der Beschäftigten auf dreizig Personen angewachsen. Durch die gute Wirtschaftslage und weiter steigende Umsätze reichten die Räumlichkeiten an der Friedhofstraße nicht mehr aus. So entschloss man sich für einen Hallenneubau in Vennebeck. Der Umzug nach Vennebeck an die Kleiststraße erfolgte 1979. Am 1. Januar 1992 wurde der Betrieb an die Mindener Firma Heitkamp & Hacker verkauft. Heinrich Willi Rosemeier verstarb 2007.

 

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Ein Adressbuch der Vlothoer Kaufleute, Fabrikanten und Gewerbsleute

von Rheinpreußen & Westphalen von 1865.

 

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